05. Mai 2025

Mission Steuerberaterexamen: Bewahren Sie einen kühlen Kopf

Etwa die Hälfte der Teilnehmer scheitert am schriftlichen Steuerberaterexamen. Angesichts dieser hohen Durchfallquote ist der Respekt groß. Doch keine Panik: Mit guter Vorbereitung, kühlem Kopf und dem perfekten Prüfungszeitpunkt sind Sie der Bestellung zum Steuerberater einen entscheidenden Schritt näher.

Gut Ding braucht Weile: den richtigen Prüfungszeitpunkt festlegen

Es ist verständlich, dass Sie die Prüfung zum Steuerberater so schnell wie möglich absolvieren möchten. Doch haben Sie etwas Geduld – es zahlt sich aus. Denn je mehr Praxiserfahrung Sie besitzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie erfolgreich bestehen.

Die Statistik spricht diesbezüglich eine klare Sprache: Teilnehmer, die lediglich die vorgeschriebenen Mindest-Berufsjahre vorweisen können, sind klar im Nachteil. Besonders betroffen sind Absolventen eines Wirtschafts­studiums, die bereits nach zwei Jahren praktischer Tätigkeit zum Examen zugelassen werden. Fest steht also: Überstürzen Sie den Gang in die Prüfung nicht – und sparen Sie sich so Geld, Zeit und Nerven.

Hohe Durchfallquote: nicht blockieren lassen

Steht Ihr Wunschzeitpunkt fest, sollten Sie sich bei der Vorbereitung nicht von der Durchfallquote aus der Ruhe bringen lassen. Diese lag im vergangenen Prüfungsjahr immer noch bei 48,4 Prozent, zeigt jedoch seit dem Rekordjahr 2016/17 (58,4 Prozent Misserfolge) einen Rückgang.

Als Erklärung werden häufig exotische Aufgabenstellungen genannt. Randgebiete, die im späteren Kanzleialltag weniger relevant sind, nehmen oft einen großen Teil der Inhalte ein. Zugleich wird der Umfang des Examens kritisiert: Viele Prüflinge haben Schwierigkeiten, alle Aufgaben in der vorgeschriebenen Bearbeitungszeit von sechs Stunden zu lösen.

Angesichts dieser Herausforderung ist es wichtig, dass Sie sich nicht entmutigen lassen. Gerade in stressigen Phasen vor der Prüfung sollten Sie negative Gedanken durch positive ersetzen. Denken Sie nicht an die Prozentzahl der Durchgefallenen, sondern an die noch größere Zahl der erfolgreichen Prüflinge. Diese haben hart gearbeitet und das Examen gemeistert – und dank harter Arbeit werden Sie es ebenfalls bestehen. Ein freier Kopf ist das A und O.

Gute Vorbereitung ist Trumpf: Lehrgänge als Chance nutzen

Ob Ihre Vorbereitung von Erfolg gekrönt wird, hängt zu einem großen Teil vom Zeitfaktor ab. Ein Lernmarathon in den letzten Monaten führt in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis. Besser aufgestellt sind angehende Prüflinge, die sich rund eineinhalb Jahre lang auf diese Herausforderung rüsten.

Vorbereitungs­lehrgänge sind ein bewährtes Mittel, um der Fülle an prüfungsrelevantem Stoff Herr zu werden. Da sich sehr viele Anbieter auf dem Markt tummeln, sollten Sie sich vorab gründlich informieren. Je nach Berufserfahrung und Ausbildungs­hintergrund verfügen Sie über unterschiedliches Vorwissen und haben somit differenzierte Anforderungen. Wenn Sie Infoabende oder Probestunden nutzen, finden Sie den für Sie passenden Lehrgang.

Zugegebenermaßen sind die Kurskosten von rund 4.000 Euro nicht gering – aber sie lohnen sich. Denn die Lehrgänge bieten Ihnen eine kompakte Darstellung der wichtigsten Fachgebiete. Besonders hilfreich sind die meist angebotenen Probeklausuren, die unter echten Prüfungsbedingungen geschrieben und von erfahrenen Dozenten korrigiert werden. Ein angenehmer Nebeneffekt: Sie lernen Leidensgenossen kennen und können sich mit ihnen austauschen.

Strukturiert vorbereiten: auf einen Lernplan setzen

Die Lehrgänge sind ein bedeutender Bestandteil der Prüfungsvorbereitung. Entscheidend ist jedoch Ihr eigenes Engagement. Mit einem Lernplan nehmen Sie den umfangreichen Stoff optimal in Angriff; dadurch strukturieren Sie die Inhalte und behalten den Überblick über Ihre Lernziele.

Bei der Erstellung sollten Sie sich an Ihrer eigenen Aufnahmefähigkeit orientieren und sich keine unrealistischen Meilensteine setzen. Dazu gehört, dass Sie genügend Zeit für Wiederholungen und wohlverdiente Erholungsphasen einplanen. Ein Puffer für unvorhergesehene Ereignisse darf ebenfalls nicht fehlen.

Haben Sie einen Lernplan erstellt, sollten Sie sich strikt daran halten – andernfalls ist das Frustrationspotenzial groß. Wie Ihnen das gelingt, können Sie etwa mit Kollegen besprechen, die das Steuerberaterexamen bereits erfolgreich bestanden haben.

Fazit

Die schlechte Nachricht: Das Steuerberaterexamen gilt nicht ohne Grund als eine der anspruchsvollsten Prüfungen Deutschlands. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung, kühlem Kopf und dem perfekten Prüfungs­zeitpunkt meistern Sie diese Herkulesaufgabe. So steht Ihrem Traum von der eigenen Kanzlei nichts mehr im Wege. Und danach? 

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